
Kaum ein Finanzprodukt wird momentan so gehyped wie ETF. Was ist dran an diesem Hype. Im folgenden Beitrag fühle Ich den wichtigsten Fragen zu dem Finanzprodukt Nummer 1 einmal auf den Zahn.
1. Begriffserklärung – Was steckt hinter dem Akronym ETF?
2. Die geschichtliche Entstehung von ETFs
3. Wie funktionieren ETFs?
4. Worin besteht der Unterschied zu einem aktiv geführten Investmentfond?
5. Für wen eigenen sich ETFs als Geldanlage?
6. Wann ist der richtige Zeitpunkt um in ETFs zu investieren?
7. Warum sollte ich mein Geld nicht einem Investmentbanker anvertrauen?
8. Wie hoch ist die ungefähre Renditeerwartung bei ETFs?
9. Welche Nachteile und welche Vorteile haben ETFs?
1. Die Begriffserklärung – Was steckt hinter dem Kürzel ETF?
Hinter dem Akronym ETF steckt der englische Begriff „ Exchange Traded Funds“ oder in deutscher Sprache börsennotierter Fond. Im Vergleich zum Investmentfond wird ein ETF nicht von Banken ausgegeben, sondern ist frei an der Börse handelbar. ETFs sind nichts anderes wie Wertpapiere, welche Indizes wie den DAX (Deutscher Aktienindex) abbilden. Neben Aktien-ETFs, gibt es auch ETFs auf festverzinsliche Wertpapiere von Staaten oder Ländern, auf Immobilien (REITs) oder auch auf Rohstoffe wie Gold oder Öl.
Exkurs Aktie:
Eine Aktie ist ein Wertpapier, das den Anteil an einem Unternehmen verbrieft. Man wird sozusagen Mitanteilseigner an diesen Unternehmen.
2. Die geschichtliche Entstehung von ETFs
Schon im Jahr 1924 entstand der älteste Vorläufer des ETFs in den USA, nämlich der erste Investmentfond für Privatanleger. Fast 50 Jahre später entstand im Jahre 1973 dann der erste Indexfond. Der erste ETF als Investmentfond-Variante entstand daraufhin weitere 20 Jahre später im Jahre 1993. Mit der Jahrtausendwende gelang dem ETF der Sprung nach Europa und nach Deutschland. Wirkliche Bekanntheit erlangte der ETF allerdings erst nach der Finanzkrise 2009. Denn nach dieser Krise wurden gute Zinsen auf Sparbüchern zur Utopie.
3.Wie funktionieren ETFs?
Bevor wir uns der Funktionsweise von ETFs widmen können, muss der Begriff des Index (Plural: Indizes) geklärt worden sein:
Ein Index bildet einen Korb von Wertpapieren (Aktien, Anleihen, Rohstoffe…) ab. Der Gesamtwert des Index-Korbs wird durch die Summierung aller Einzelwerte der Wertpapiere innerhalb des Korbs festgelegt. Der in Deutschland bekannteste Index ist der DAX (Deutscher – Aktien – Index), der die 30 größten deutschen Firmen listet. Also beispielsweise Daimler, Adidas oder BASF.
ETFs funktionieren nun so, dass sie möglichst genau einen bestimmten Index wie zum Beispiel den DAX abbilden. Dabei wird die in den ETFs angelegte Summe so prozentual auf die einzelnen Wertpapiere verteilt, dass ihr jeweiliger Wert ihrer Gewichtung im Vergleichsindex entspricht. Die Gewichtung im Vergleichsindex entspricht dem Börsenwert des Unternehmens an der Gesamtmarktkapitalisierung.
Exkurs Marktkapitalisierung:
Bezeichnung für den aktuellen Börsenwert eines Unternehmens. Errechnet wird sie durch die Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs. Die Marktkapitalisierung entspricht also auch dem Preis, den ein Käufer für sämtliche umlaufenden Aktien eines Unternehmens, also eine komplette Übernahme, bezahlen müsste.
Zur Verdeutlichung ein Beispiel:
Wir nehmen an, der DAX steht bei einem Gesamtwert von 10.000 Punkten, 1.000 Punkte werden hierbei von der Firma XY beigesteuert ‑also 10% der gesamten Marktkapitalisierung. Auf Grunde dessen investiert ein Anleger nun 10% seiner gesamten Sparsumme in der Firma XY.
Das Ganze mit Zahlen verdeutlicht: Bei einer Sparsumme von 1.000 € werden 100€ in Firma XY investiert und die restlichen 900€ werden auf die weiteren 29 Unternehmen im DAX gelisteten Unternehme – je nach Marktkapitalisierung – verteilt.

4. Was sind die Unterschiede zu einem aktiven Investmentfond
Der Hauptunterschied besteht in der Herausgabe des jeweiligen Finanzprodukts. Der ETF wird börsengehandelt und sein Preis setzt sich durch Angebot und Nachfrage zusammen. Der aktive Investmentfond wird von Banken herausgeben und aktiv gemanagt. Das bedeutet, dass ein Fondsmanager aktiv Wertpapiere kauft und verkauft, also regelmäßig die Zusammensetzung des Fonds mit neuen Unternehmen ergänzt oder um alte Unternehmen reduziert. Die Zusammensetzung des ETFs orientiert sich hingegen am jeweiligen Index, den der ETF abbildet und ist somit qualitative eine feste Zusammensetzung der verschiedenen Wertpapierpositionen.
5. Für wen sind ETFs geeignet?
Grundsätzlich eignen sich ETFs für jeden, der innerhalb der nächsten 10 – 15 Jahre nicht über das angelegte Geld verfügen muss. Da man von einem langfristigen Wirtschaftswachstum ausgeht und mithilfe von ETFs davon profitieren möchte, ist es sinnvoll einen Anlagehorizont von mindestens 10 Jahren zu besitzen. Denn bei kürzeren Anlagedauer besteht die Gefahr, in Krisenzeiten seine ETFs verkaufen zu müssen und dann erhebliche Verluste zu realisieren. Deshalb muss man bei einer passiven Anlagestrategie in der Lage sein, eine Krise beziehungsweise eine längere Rezession mitsamt der Kursschwankungen aussitzen zu können. Sprich sein Investment unberührt auf dem Depot liegen zu lassen.
Daher mein Rat: Nur so viel anlegen das man während einer Krise auch ohne sein Investment auskommen kann.
6. Wann sollte ich den beginnen in ETFs zu investieren?
Da ich einen passiven Anlagegedanke verfolge und die „Buy and Hold“ – Strategie (sprich einmal zu investieren und dann immer an dieser Investition festzuhalten) favorisiere, ist es nicht entscheidend wann du einsteigst solange du es tust. Denn den Markt schlagen, also rechtzeitig ein-/ und wieder aussteigen Markt-Timining zu betreiben – das schaffen nur die Wenigsten. In den meisten Fällen wird der perfekte Zeitpunkt verpasst und dadurch viel Geld verloren.
Daher meine Empfehlung:
Beginne einfach mit dem Investment in ETFs so bald wie es dir möglich ist. Allerdings – umso früher desto besser. Denn umso früher sie anfangen desto stärker profitieren sie von der Magie des Zinseszins.
7. Warum sollte ich einen börsennotierten Fond (ETF) einem Investmentfond meiner Hausbank vorziehen?
Wie schon im vorherigen Abschnitt erwähnt, schaffen es nur die Wenigsten, den Markt zu schlagen – auch die wenigsten Investmentsfondmanager. Also ist bei einem aktiv gemanagten Fonds eine größere Rendite keinesfalls garantiert oder gar die Regel. Und das auch ohne die Berücksichtigung der höheren laufenden Gebühren. Was dagegen aber garantiert ist, sind die deutlich höheren Kosten, die beim Investmentfond nämlich zwischen 1 – 2% im Jahr liegen. Der ETF dagegen hat nur Kosten von 0,1 – 0,3%, also müsste der aktive Investmentfond den ETF schon um 1–2 % Rendite in jedem Jahr schlagen, um rentabler zu sein.
Deshalb ist der Hauptgrund, um ETFs einem Investmentfond deiner Hausbank vorzuziehen, das bessere Verhältnis der Rendite zu den Kosten. Für einen Investmentfond sind um ein Vielfaches höhere Gebühren fällig und das für eine meist schlechteren Performance als beim ETF. Des Weiteren belegt eine Studie der US Finanz-Analysten Rick Ferri und Alex Benke, dass nur 17% der aktiv gemanagten Fonds den Markt schlagen. Bei Ihrer zweiten Studie ergaben sich sogar nur noch ein Wert von 10 % und das bei 5.000 Vergleichs-Portfolios.

Hier zu sehen ist der Kursverlauf des MSCI World, der wahrscheinlich bekannteste ETF der Weltwirtschaft. Auffallend ist, dass trotz der Wirtschaftskrise 2009 und der Corona Krise 2020, die Kurve durchweg steigt. Dies lässt sich mit dem langfristigen Weltwirtschaftswachstum erklären, welche gerade durch fortschreitende Digitalisierung vorangetrieben wird.
9. Vor -/ und Nachteile von ETFs im Überblick

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Fazit
Mit ETFs kann also langfristig Vermögen aufbaut werden, da man bei überschaubarem Risiko eine vielfach höhere Rendite erzielt als bei einem Sparbuch. Äußerst sinnvoll sind ETF-Sparpläne vor allem für Anleger mit begrenztem Kapital. Jedoch würde ich ETFs dir ausschließlich dann empfehlen, wenn du mindestens einen Anlagehorizont von 10 besser noch 15 Jahren hast, um das Risiko zu minimieren, in Krisen dein Investment verkaufen zu müssen. Ebenfalls sollte man sich sehr gut seiner Risikobereitschaft bewusst sein, denn nicht jeder kommt mit einem eventuellen Totalverlust psychisch zurecht.
Alles in allem empfinde ich den Hype um ETFs für berechtigt, da es momentan kein vergleichbares Produkt gibt, das im Verhältnis Rendite zu Risiko so gut abschneidet.
Ich halte es für das optimale Finanzprodukt für passive Anleger, die sich nicht allzu häufig mit der Börse beschäftigen wollen. Gerade für jungen Menschen die einen Anlagehorizont von 35–50 Jahren haben, bieten ETFs eine super Möglichkeit um privat fürs Alter vorzusorgen.
Beispiels-PDF
So werden nach 45 Jahren der Ansparung (also beispielsweise von 25 Lebensjahr bis 60 Lebensjahr) aus monatlich investierten 25€ über 65 000€ bei lediglich 13 500€ selbst eingebrachten Vermögen bei 52 000€ Zinsen.
Rechnung lässt sich nachfolgen unter folgender PDF
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